Allgemeine Informationen
Ob für ein kleines Heimbüro oder eine große Behörde mit mehreren hundert Arbeitsplätzen:
Hier finden Sie für jeden Bedarf das passende Modell - in verschiedensten Leistungsklassen und Sicherheitsstufen, für die Entsorgung von Papierkorbfüllungen oder die Vernichtung von kompletten Ordnern. Die Produktfamilie reicht über Einzel- und Förderbandgeräte bis hin zu Aktenvernichtern in Kombination mit Ballenpressen.
Die Wahl des richtigen, Ihren Bedürfnissen angepassten Aktenvernichters hängt also zum einen von der Quantität, zum anderen von der Qualität des vertraulichen Schriftgutes ab.
Funktionsweise:
Vor der Markteinführung von elektrisch betriebenen Aktenvernichtern waren thermische Aktenvernichter (Feuerkorb) weit verbreitet in Gebrauch. Wegen der Risiken im Umgang mit offenem Feuer und nicht zuletzt wegen des entstehenden Schmutzes haben sich heute elektromechanische Schredder verschiedener Bauform durchgesetzt. Ein Aktenvernichter zerschneidet das Dokument in so kleine Teile, dass diese für sich allein kaum verwertbare Informationen enthalten und nur mit großem Aufwand wieder korrekt zusammengefügt werden könnten. Einfachere Aktenvernichter schneiden das Papier lediglich in schmale Streifen. Bessere Aktenvernichter schneiden zusätzliche horizontale Schnitte. Diese Schneideweise wird mit Cross-Cut (Kreuzschnitt), bezeichnet. Neuere Aktenvernichter können neben Papier auch Kreditkarten und CDs bzw. DVDs zerschreddern.
Bedeutung des Aktenvernichter:
Das Kleinschneiden von Papier hat den Vorteil, dass es im Büroalltag gefahrloser und einfacher durchführbar ist als andere Methoden der Aktenvernichtung (z. B. Verbrennen) und außerdem die Papierschnitzel noch dem Papierrecycling zugeführt werden können. Bei sehr feinem Partikelschnitt sind die Papierfasern allerdings so kurz, dass nur noch minderwertige Papiersorten daraus hergestellt werden können. Seit einigen Jahren werden Aktenvernichter vermehrt auch im privaten Umfeld eingesetzt, weil der Versandhandel immer mehr zunimmt und dadurch Adressdaten, Rechnungsdaten, Bankverbindungen, Kundennummern usw. immer leichter von Dritten missbraucht werden können.
Unterschiede bei den Aktenvernichtern
Auf dem Markt gibt es diverse Aktenvernichter. Wesentliche Unterschiede sind neben der elementaren Sicherheitsstufe nach DIN 32757 insbesondere die Blatteinzugsbreite, Autostart und besonders Autostopp. Für den Alltag gute Aktenvernichter vertragen auch übersehene Heft- oder Büroklammern. Kleinere Geräte sind daran zu erkennen, dass sie über einen Hitzeschutzschalter verfügen, welcher dem Aktenvernichter nach einer bis zwei Minuten Dauerleistung automatisch 15 bis 30 Minuten Abkühlung gewährleistet.
Sicherheitsstufen nach DIN 32757 (seit 10/2012 abgelöst durch die neue DIN 66399):
In Deutschland wird die Datensicherheit eines Aktenvernichters nach den fünf Sicherheitsstufen der DIN 32757 bewertet. Die höchste Sicherheitsstufe 5 findet in der Praxis kaum Verwendung, am häufigsten ist die Sicherheitsstufe 2 oder 3 anzutreffen. Vereinzelt bewerben einige Hersteller auch die Sicherheitsstufe 6, welche aber nicht in der DIN 32757 genormt ist. Im einzelnen sind die fünf Sicherheitsstufen für Papier wie folgt definiert (DIN 32757-1, 1995-01):
Sicherheitsstufe I (empfohlen für allgemeines Schriftgut)
- bei Streifenschnitt: max. 12 mm Streifenbreite
- bei Cross Cut: max. 1000mm² Partikelfläche
- vorsorgliche Unkenntlichmachung von allgemeinen Schrifterzeugnissen
Sicherheitsstufe II (empfohlen für internes, nicht besonders vertrauliches Schriftgut)
- bei Streifenschnitt: max. 6 mm Streifenbreite
- bei Cross Cut: max. 400mm² Partikelfläche
- Unkenntlichmachung von internem Schriftgut wie EDV-Listen
Sicherheitsstufe III (empfohlen für vertrauliches Schriftgut)
- bei Streifenschnitt: max. 2 mm Streifenbreite
- bei Cross Cut: max. 4 mm Breite auf max. 60 mm Partikellänge (240mm² Partikelfläche)
- vertrauliches Schriftgut wie personenbezogene Daten
Sicherheitsstufe IV (empfohlen für geheimzuhaltendes Schriftgut)
- Cross Cut: max. 2 mm Breite auf max. 15 mm Partikellänge (30mm² Partikelfläche)
- geheimzuhaltendes Schriftgut beispielsweise für Unternehmen und Behörden
Sicherheitsstufe V (für maximale Sicherheitsanforderungen)
- Cross Cut: max. 0,8 mm Breite auf max. 15 mm Partikellänge (12mm² Partikelfläche)
- zerkleinerte Asche, Suspension, Lösung oder Fasern
- extreme Sicherheitsanforderungen für Geheimhaltung in Forschung und Politik
Sicherheitsstufe VI (neue Sicherheitsstufe ohne DIN, die DIN-Stufe V übertrifft)
- Cross Cut: max. 0,8 mm Breite auf max. 5mm Partikellängemax
- wird vor allem für staatliche und militärische Zwecke angewendet
Zu den Sicherheitsstufen nach der DIN 32757 ist noch anzumerken:
- Aufgrund der doppelten Definition des Cross Cut kann es sein, dass ein Aktenvernichter bei DIN A4 Blättern eine höhere Sicherheitsstufe hat, als bei Endlospapier.
- Für Kunststoffe wie Identifikationskarten oder Mikrofilm gelten kleinere Materialteilchenflächen als bei Papier.
- Es gibt noch strengere amerikanische Normen, welche zum Beispiel von USamerikanischen Sicherheitsbehörden verwendet werden (FBI, CIA und andere).